Der BBK Landesverband hat gerade die Broschüre „ Kunst Relevanz – Arbeit und Gesellschaft“ zum Aspekt der Arbeitsbedingungen freischaffender bildender Künstler:innen herausgebracht.
Die unzureichende Wertschätzung der Kunst- und Kulturarbeit durch ein ineinandergreifendes System aus angemessener Bezahlung, sozialer Absicherung und ausreichender Renten zu ersetzen, ist nicht erst seit der Pandemie eine von vielen Forderungen an den Kulturbetrieb. Darum widmet sich diese Publikation dem Aspekt der Arbeitsbedingungen freischaffender bildender Künstler:innen.Texte von Iris Dressler, Doris Frohnapfel, Petra Gieler, Peter Grabowski und Friederike van Duiven versammeln dazu sowohl Kritik an bestehenden Verhältnissen, als auch Vor- schläge und Visionen für eine Transformation.
Künstlerische Bildstrecken von George Demir, Alexander Pascal Forré, Katharina Jahnke und Bea Meyer visualisieren das Thema Arbeit mit individuellen künstlerischen Kontexten und Stilmitteln. George Demirs Interesse gilt den Codes und Habitustransformationen von Zugang, Herkunft und wirtschaftlicher (Un-)Abhängigkeit im Kunstbetrieb. Alexander Pascal Forré steigt wieder in sein umfangreiches persönliches Archiv und Projekt „Self Storage“ ein, das er seit seiner Jugend sammelt. Er macht Privates öffentlich und fragt wie Fremde damit umgehen. Katharina Jahnkes Ausgangspunkt der Arbeit „wenn das Zelt umgeweht ist“ war die Frage an sich selbst und an ihre Künstlerkolleg:innen, welche Nebenjobs eigentlich notwendig sind, um zu leben und künstlerisch arbeiten zu können. Bea Meyer transkribierte ihre Kalendereinträge aus 15 Jahren Privat- und Arbeitsleben – ohne Korrekturen – zu einem engmaschigen Textgeflecht, das in dem Künstlerbuch „VOR“ dargelegt wurde und aus dem eine kurze Strecke beispielhaft gezeigt wird.
Als Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Nordrhein-Westfalen müssen wir die Debatte um gerechte Honorare für künstlerische Arbeit und Forschung fortsetzen und dazu beitragen, dass die aktuellen Förderpolitiken und Arbeitspraktiken verbessert werden.
„Kunst Relevanz – Arbeit und Gesellschaft“